Mai 2018

Blühende Landschaften:
Artenvielfalt und Ästhetik in Stadt und Landkreis Landshut

 

Der LPV gestaltet im Rahmen des Projektes „Landshut blüht“ in nicht unerheblichem Maße unsere Landschaft in eine positive Richtung. Aktuell werden ca. 15 Hektar autochthone (= gebietsheimische) artenreiche Blumenwiesen in den Mitgliedsgemeinden des Landkreises Landshut und der Stadt Landshut angesät.

Wiese 03

Noch in diesem Jahr werden sich die Flächen (der überwiegend privaten Eigentümer) mit äußerst attraktiven und abwechslungsreichen Blühaspekten zeigen.

Wiese 01

autochthone Blumenwiese, hier mit Margerite, Wiesensalbei und Ackerwitwenblume

Für unzählige Insekten wie Bienen und Schmetterlinge wird - ebenso wie für eine Vielzahl anderer Tiere – ein wichtiger Lebensraum geschaffen, zudem erfreuen diese dauerhaften Blumenwiesen das Auge eines jeden Betrachters auf ganz besondere Weise.

Wiese 05

Schwalbenschwanz

 

April 2018

Schutzmaßnahme für Wiesenbrüter in den Kreuzstauden

 

Im Gebiet „Kreuzstauden“ im Grießenbacher Moos, dem gemeinsam mit dem Mettenbacher Moos bedeutsamsten Vogelbrutgebiet im Landkreis Landshut, wurde Mitte März vom Landschaftspflegeverband in Abstimmung mit der örtlichen Jägerschaft eine weitere Fläche mittels Stromzaun eingezäunt, um die Brutvorkommen seltener Wiesenbrüterarten vor dem hohen Fraßdruck durch natürliche Feinde zu schützen.

Elektrozaun2

Die Flächen im Gebiet „Kreuzstauden“ zeichnen sich sowohl durch stärker vernässte Bereiche, die durch das Einleiten eines Nebengrabens künstlich erstellt wurden, als auch durch offene Wiesenflächen aus, die zu den Rändern hin trockener und blütenreicher werden. Schilfröhricht grenzt das Gebiet zu den umgebenden Flächen ab.

Der über einen Kilometer lange Elektrozaun soll verhindern, dass sogenannte Prädatoren, Raubsäuger wie Fuchs oder Dachs, in die Brutflächen der am Boden brütenden Wiesenvögel gelangen und dort die Eier der Vögel fressen können. Dazu wurde der mobile Zaun mit fünf Elektroseilen, sogenannten Litzen ausgestattet, die in geringem Abstand zum Boden (10 cm) und bis in ca. einem Meter Höhe angeordnet wurden. Damit soll das Durchschlüpfen als auch ein Überspringen des Zaunes durch Gelegeräuber unterbunden werden.

Elektrozaun1

Der neue Elektrozaun zum Schutz der Wiesenbrüter im Grießenbacher Moos

Der Bruterfolg der Vögel hängt stark von der Anzahl geschlüpfter Küken und einer störungsfreien Zeit bis zum Erreichen der Flugfähigkeit ab. Deshalb wurde ein über acht Hektar umfassender Bereich eingezäunt, um neben dem direkten Schutz der Nester und Gelege auch die für die Jungenaufzucht wichtigen Nahrungsflächen sichern zu können. Da insbesondere die Bestände wichtiger Wiesenbrüter wie Großer Brachvogel, Kiebitz oder Rotschenkel bayernweit seit Jahren zurückgehende Bestandstrends aufzeigen, sind in Gebieten mit Schwerpunktvorkommen der Arten entsprechende Maßnahmen umzusetzen.

Neben den Wiesenbrütern profitieren durch die Maßnahme (wegen der Reduzierung der Störwirkungen) auch andere schützenswerte Vogelarten wie Entenvögel, Röhrichtbrüter oder Rallen.

Rotschenkel

Der Rotschenkel (Tringa totanus) ist nach wie vor vom Aussterben bedroht. Die Bestände im Binnenland nehmen seit Mitte der 1980er Jahre in Folge von Lebensraumzerstörung weiter ab. Dies ist leider auch in Bayern der Fall. Von 1998 bis 2006 hat sich der Bestand sogar halbiert. Der aktuelle Brutbestand in Bayern beträgt nur etwa 9-11 Brutpaare. Im durch den LPV eingezäunten Bereich brüten nun geschützt und ungestört bis zu zwei Paare des Rotschenkels, was die hohe Verantwortung für diese extrem seltene Vogelart dokumentiert.

 

März 2018

Lebensraum für Laubfrosch und Co -
Amphibien-Laichgewässer wiederhergestellt

 

Biotoppflegearbeiten auf Bund Naturschutz Grundstück im Vilstal

Vilsbiburg-Dornau. Rechtzeitig vor dem Einsetzen der Amphibienlaichwanderung wurden auf einem Grundstück der Bund Naturschutz Kreisgruppe Landshut bzw. der Ortsgruppe Vilsbiburg in Dornau bei Leberskirchen durch den Landschaftspflegeverband Landshut e.V. umfangreiche Biotoppflegemaßnahmen im Rahmen des Bayerischen Biodiversitätsprogrammes „Amphibienschutz“ durchgeführt.

Die Teiche auf diesem Grundstück gehörten in der Vergangenheit zu den am besten geeigneten Laichgewässern für Kröten, Frösche und Molche im Landkreis Landshut. Durch Laubfall der zahlreich aufkommenden Erlen und sonstigen Pflanzenbewuchs sind sie im Laufe der Jahre jedoch zunehmend verlandet und verschattet. Da dadurch langfristig die Funktion als Laichgewässer verloren gehen würde, wurde nun diesem Trend mit naturschutzfachlichem Know-how entgegengewirkt. Von einer ansässigen, im Biotopbau erfahrenen Firma wurde mit schwerem Gerät entschlammt, beziehungsweise verlandete Tümpel neu ausgebaggert.

Für die Entwicklung des Amphibienlaichs ist es nämlich von zentraler Bedeutung, dass sich das Wasser in den Tümpeln durch Sonneneinstrahlung zügig erwärmt. Dafür wurden in den Tümpeln umfangreiche Flachwasserzonen modelliert. Zudem wurde der Baumbestand ausgelichtet, d.h. auf den Süd- und Westseiten der Gewässer wurde eine Reihe von Erlen und Weiden auf den Stock gesetzt.

Speziell gefördert werden soll in diesem Gebiet der als stark gefährdet eingestufte Laubfrosch, welcher jetzt wieder ideale (fischfreie) Laichgewässer vorfindet.

Biotoppflege Laubfrosch2

Langstielbagger und Laubfrosch

 

Februar 2018

Licht und Wärme für heimische Artenvielfalt

 

Durch gezieltes Freistellen von beschattenden Gehölzen in einer ehemaligen Kiesgrube im Gemeindebereich Essenbach konnte der LPV mit Unterstützung der Fachoberschule-Schönbrunn einen weiteren wertvollen Lebensraum für bedrohte Arten gestalten.

Infolge der Gehölzentnahmen erwärmen sich nun die Laichgewässer der hier noch vorkommenden, hochgradig bedrohten Amphibienarten wie Kreuzkröte und Laubfrosch schneller, sodass die Arten optimale Entwicklungsbedingungen vorfinden.

Zudem profitiert auch die Zauneidechse, eine heimische Reptilienart, welche hier vorzugsweise im Bereich der wärmespeichernden (und nun freigestellten) Nagelfluhfelsen vorkommt.

Fällarbeiten

Grube

Kröte Eidechse

Zauneidechse und Kreuzkröte

 

Januar 2018

Aktuelle Vogeldaten im Grießenbacher Moos jetzt ganz einfach mit dem Smartphone abrufbar!

 

Mit Hilfe einer QR-Code-App können ab sofort aktuelle Vogelbeobachtungen bequem mit dem Smartphone Vor-Ort abgelesen werden. Dieser QR-Code ist mit der Beobachtungsplattform www.ornitho.de verlinkt und liefert Naturinteressierten die zuletzt aus dem Gebiet gemeldeten Vogelbeobachtungen. Die Aktion wurde in Zusammenarbeit mit der Regierung von Niederbayern verwirklicht.

Der erste ornitho-QR-Code Süddeutschlands wurde an einer für Brut- und Gastvögel hochattraktiven Biotopfläche im Grießenbacher Moos, im östlichen Landkreis Landshut eingerichtet. Es ist Bestandteil eines der wichtigsten Wiesenbrütergebiete Bayerns, den Wiesenbrütergebieten im Unteren Isartal. Naturinteressierten soll so der hohe Wert des Gebietes für den Naturschutz näher gebracht werden.

>> mehr Infos: www.dda-web.de

Projekt 2018 01 Januar

Neues Schild mit QR-Code von ornitho.de im Grießenbacher Moos

 

Dezember 2017

Vergehen und Erneuerung für die Zukunft

 

So könnte das Motto der kürzlich erfolgten Obstbaumpflanzung im Naturschutzgebiet des ehemaligen Standortübungsplatzes im Bereich der Stadt Landshut lauten. Zum Zwecke der Erhaltung der vorhandenen, umfangreichen Streuobstbestände wurden ca. 50 Hochstämme von alten, gebietstypischen Obstbaumsorten nachgepflanzt.

Flankierend dazu werden die bestehenden alten Obstbäume Zug um Zug mit einem sogenannten Erhaltungsschnitt behutsam von Spezialisten gepflegt. Somit werden die teilweise stark vergreisten Bäume wieder revitalisiert und können - im Vergleich zu fehlender Pflege - deutlich länger bestehen bleiben.

Besondere Rücksicht wird hierbei auf den Erhalt von Totholz mit entsprechenden Höhlen genommen, denn Totholz ist nicht tot, sondern steckt voller Leben. So sind unzählige Insektenarten, Spechte, Fledermäuse und höhlenbrütende Singvögel auf Totholz angewiesen.

 Streuobstwiese Wörnstorf Pflanzung

Nachpflanzung von Obstbaum-Hochstämmen

 Streuobstwiese Wörnstorf

Blühende Streuobstwiese - Buntspecht am Totholz

 

November 2017

Renaturierung eines Abschnittes des Feldbachs bei Unterglaim

 

Ein weiterer Schritt in eine gute Richtung:
die im Zuge der Gewässerunterhaltung umgesetzte Renaturierung eines Abschnittes des Feldbachs bei Unterglaim in der Marktgemeinde Ergolding durch den LPV

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Das ehemals schnurgerade Gewässer erfreut sich nun eines deutlich naturnäheren Laufes.

Wechselnde Sohlbreiten und -tiefen sowie unterschiedliche Fließgeschwindigkeiten bieten nun Fischen und Fischnährtieren einen geeigneten Lebensraum. Das Beispiel zeigt, dass mit vergleichsweise wenig Aufwand und Platz viel erreicht werden kann – gerade auch hinsichtlich der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie.

Projekt des Monats 2017 11 1

Auch der hier ansässige Biber gestaltet auf seine ihm eigene Weise am Feldbach mit.

 

Oktober 2017

Mahd der südexponierten Bahndämme
zwischen Kumhausen und Götzdorf

 

Durch die regelmäßige Herbstmahd der Bahndämme zwischen Kumhausen und Götzdorf wird einer der wertvollsten Trockenstandortkomplexe im Landkreis Landshut erhalten.

Da die südexponierten Bahndämme vor allem aufgrund der Steilheit nie gedüngt und ebenso wenig intensiv bewirtschaftet wurden, hat sich hier eine besonders seltene Flora und Fauna etablieren und bis heute erhalten können.

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Wertgebende Pflanzenarten der Bahndämme sind Karthäusernelke, Skabiosenflockenblume Golddistel und Ochsenauge.

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An seltenen Tieren sind v.a. Reptilienarten wie Schlingnatter und Zauneidechse sowie diverse Schmetterlingsarten hervorzuheben.

 

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Projekt des Monats 2017 10 2

 

Die Mahd wird durch das Diakonische Werk Landshut mittels Motorsensen und Balkenmäher schonend per Hand unter Anleitung des LPV durchgeführt.

 

September 2017

Mähgutgewinnung auf Hochwasserschutzdämmen an der Isar

 

VIDEO 1: Die Mahd der besonders artenreichen Dammabschnitte erfolgte aufgrund der Steilheit der Dämme mit einem Mähtrac, ausgestattet mit besonders tierschonendem Balkenmäher.

 

VIDEO 2: Schwaden des samenreichen Mähgutes ebenfalls mit Mähtrac auf Dammoberkante

 

VIDEO 3: Direkt anschließende Aufnahme des Schwades mit Traktor und Ladewagen und Transport zur Zielfläche

 

VIDEO 4: Gleichmäßiges Aufstreuen des gewonnenen Mähgutes auf der Zielfläche mittels Dosierwalzen am Ladewagenheck. Das im Mähgut zahlreich enthaltene Samenmaterial kann nun im Schutze der mit ausgebrachten Mulchschicht keimen. Erfahrungsgemäß entwickelt sich hier bereits im Laufe des nächsten Sommers eine artenreiche Wiese.

 

August 2017

Artenhilfsprojekt Deutsche Tamariske

 

Im Zuge des Artenhilfsprogrammes "Blütenpflanzen in Stadt und Landkreis Landshut" wurden in Zusammenarbeit mit Frau Dipl.- Biol. Veronika Schleier Stecklinge und Samen der Deutschen Tamariske (Myricaria germanica) in einem geeigneten Lebensraum (vom Wasserwirtschaftsamt Landshut renaturierter Isarabschnitt bei Volkmannsdorf) gepflanzt bzw. gesät. Die in unserer Region verschwundene Art ist auf naturnahe Gewässer alpinen Ursprungs mit entsprechenden Geschiebeumlagerungen angewiesen.

Weitere Informationen zur Deutschen Tamariske

Tamariske Tobi u. Helmi Tamariske Schleier